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Ein Haus mit Geschichte

Die Casa de la Vall im Zentrum von Andorra la Vella ist ein Ziel, das sich einen Besuch verdient, um die eigenwillige Geschichte und das solide System der Institutionen des Fürstentums Andorra kennenzulernen.

Das Herrenhaus stammt vom Ende des 16. Jahrhunderts und ist seit 1702 Sitz eines der ältesten und dauerhaftesten Parlamente Europas, des 1419 geschaffenen Generalrats. Das Gebäude ist für das Publikum geöffnet, dem Führungen in mehreren Sprachen angeboten werden.
(Ich glaube, man sollte erwähnen, dass es der Nachfolger des Landrats ist.)

Ein historisches Gebäude

An der Eingangstür befindet sich ein Wappen aus dem Jahr 1580. Das Gebäude wurde auf einem Felsen errichtet, der das gesamte Tal des Flusses Valira beherrschte, und stand im Besitz der Familie Busquets. Antoni Busquets, der Vikar von Andorra la Vella, ließ es errichten, wie aus seinem Testament von 1603 hervorgeht. Die Gebäudestruktur ist dieselbe wie im 16. Jahrhundert, obwohl das Haus mehrmals – am umfangreichsten 1962 – umgebaut wurde.

Ein Haus für alle

Im Dezember 1702 erwarb der Generalrat die Casa de la Vall (das Haus im Tal) und bezog es im Jahr darauf. Das Gebäude diente nicht nur als Versammlungsort für die Vertreter der Pfarren, der andorranischen Gebietsunterteilung, die die Angelegenheiten behandelten, die das Gebiet der andorranischen Täler betrafen, sondern war auch Sitz der Justiz, wie in der Inschrift des Wappens auf dem Haupttor zu lesen ist: „Iustitia sedes“.

Alle Aufgaben der Regierung, der Verwaltung und der Justiz Andorras wurden im selben Gebäude wahrgenommen. Der gestiegene Platzbedarf führte dazu, auch andere Räumlichkeiten zu nutzen, bis schließlich 2011 ein neues Haus für das Parlament errichtet wurde.

Die Gärten, ein Spaziergang durch die Zeit

Vor dem Gebäude, wo der Felsen zum Tal abfiel, öffnet sich nun ein Platz, der im Rahmen des Projekts des neuen Parlamentsgebäudes 2011 gebaut wurde und eine gute Sicht auf das altehrwürdige Haus und über die Täler bietet. An der Fassade, den Seitenwänden und der Rückwand des Gebäudes befinden sich Daten und Skulpturen, die an bedeutende Momente der Geschichte Andorras erinnern.

1278

Denkmal zum 700. Jahrestag der Pariatges

Die Pariatges (Kondominiumsverträge) sind die Urkunden, die der Graf von Foix, Roger Bernat III., und der Bischof von Urgell, Pere d’Urtx, unterzeichneten, um die Feindseligkeiten zu beenden, die sie damals unterhielten. Dort entschieden sie, dass sie eine gemeinsame Herrschaft über Andorra ausüben sollten: Jedes Jahr abwechselnd hebt einer von ihnen von seinen Untertanen, den Andorranern, die Steuern ein und dadurch bewahren sie ewig Frieden. Dies gilt als Gründungsurkunde einer Staatsform, die heute einzigartig ist: das Kofürstentum.
Werk von Luigi Terruggi, 1978

1580

Wappen der Familie Busquets am Tor des Gebäudes

Das Datum des Gebäudes kann noch abgelesen werden. Es wurde durch einen Eingriff im 18. Jahrhundert etwas abgeschnitten, um das Wappen Andorras anzubringen. Vom Tor aus können wir am Ende der Treppe einen Taubenschlag sehen, der Teil des Gebäudekomplexes war.

1702

Traditionelles Wappen am Tor

“Virtus, Unita, Fortior” ist der Wahlspruch Andorras. Eine Übersetzung wäre: Vereinigte Tapferkeit ist stärker. Der Generalrat vereinte die Vertretungen der einzelnen Täler, aus denen Andorra besteht. 1702 bezog er das Gebäude.

1866

Denkmal zum hundertsten Jahrestag der neuen Reform

Vor dem Gebäude, in Richtung zum Tal sind Tänzer beim traditionellen andorranischen Kontrapass zu sehen, als Ehrung der neuen Reform von 1866, die eine Neuordnung des Generalrats mit sich brachte, die allen Haushaltsvorständen das aktive und passive Wahlrecht einräumte.
Arbeiten von Josep Viladomat, 1967.

1993

Denkmal für die Männer und Frauen Andorras, die eine Verfassung forderten

Bei der Volksabstimmung vom 14. März 1993 drückten die Bürger Andorras ihren Willen aus, ein demokratischer und sozialer Rechtsstaat zu werden, wie es Artikel 1 der Verfassung festschreibt. Im Garten hinter dem Gebäude wurde dieses Denkmal errichtet, das den Wettbewerb des Generalrats für die Erinnerung an diesen Tag gewann.
Werk von Emili Armengol, 1993